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Weisungsfenster

Hinter einem unscheinbaren Fenster (Abbildung), das sich im Chorraum links neben dem Denkmal Spangenberg befindet und den Blick in die ehemalige Schatzkammer führt, wurde lange Zeit der Schrein des Apostels Simon aufbewahrt. Man spricht von einem „Weisungsfenster“ (von weisen). Es ist noch nicht geklärt, ob es schon im Hochmittelalter bestand oder ob die Maueröffnung erst 1742 im Rahmen der Neubelebung der Wallfahrt zum heiligen Simon gebrochen wurde. Dort konnte der Schrein mit der Armreliquie aus einigen Metern Entfernung zwar gesehen, aber nicht aus unmittelbarer Umgebung erlebt werden. Die Maueröffnung entspricht genau der Größe des Schreins. Vor einigen Jahren erst wurde entdeckt, dass das Fenster von innen durch eine kleine hochklappbare Tür verschlossen werden kann. Die schmiedeeisernen Beschläge, die im 18. Jahrhundert entstanden sein könnten, waren nicht sichtbar, weil die Klappe umgelegt war und wie ein Bodenbelag erschien.
An der Sayner Kirmes, am 4. Sonntag nach Ostern, wird der Schrein bis heute auf den Altar gestellt und geöffnet und kann von den Gottesdienstbesuchern betrachtet werden. Eine alte Bauernregel sagt: „Es wird nicht eher warm, bis gezeigt wird Simons Arm.“


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