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Das Grabmal der Hildegard von Sierck (1435-1489)

Der Name kommt von dem Städtchen Sierck les Bains in Nordlothringen. Es liegt an der Straße, die von Trier nach Metz führt, wenige Kilometer hinter der französischen Grenze. Mitten in der Stadt liegt auf einem Felsen die Burg der Grafen von Sierck. Elisabeth, die Tochter des Grafen Arnold VI. von Sierck, heiratete 1453 Graf Gerhard II. von Sayn. Das Ehepaar wurde in der Abteikirche Marienstatt beigesetzt und erhielt ein Grabmal, das zu den bedeutenden mittelalterlichen Kunstwerken des Rheinlandes gehört (Abb. 1).

Weniger auffällig, ja geradezu bescheiden ist die Grabplatte von Elisabeths Schwester Hildegard von Sierck (Abb. 2). Sie war mit Graf Gerlach von Isenburg-Grenzau verheiratet. Wir wissen nicht, warum Hildegard in Sayn beigesetzt ist, aber es mag eine Rolle gespielt haben, dass die Familien seit dem 13. Jahrhundert miteinander verbunden waren. So schenkte 1274 Jutta von Isenburg der von den Sayner Grafen gestifteten Abtei das Gut Ophusen in Stromberg. Hildegards Grabmal trägt die Wappen der beiden Familien: links das von Isenburg, rechts das Wappen von Sierck-Montclair. 

Wie nachhaltig die Ehe, durch die der Graf zu Sayn einen Teil der Herrschaft Sierck gewann, die Geschichte von Sierck beeinflusste, zeigt die Tatsache, dass die Stadt heute noch die saynschen Farben in ihrem Wappen führt. Bei einem Besuch dort vor einigen Jahren erschienen die riesigen rot/goldenen Fahnen, die von der Burg herunterhingen, wie zur Begrüßung dort angebracht. Wenige Kilometer von Sierck entfernt liegt Burg Meinsberg, die Elisabeth ebenfalls von ihrem Vater Graf Arnold von Sierck erbte und mit in die Ehe brachte. Die Burg, heute Château de Malbrouck auf dem Meinsberg (Abb. 3-5) genannt, wurde vom Departement Moselle erworben, umfangreich renoviert und restauriert, um sodann zu einem kulturellen und touristischen Begegnugsstätte gemacht zu werden. Eine Tafel erinnert an die feierliche Eröffnung am 4. September 1998 (Abb. 6) und nennt unter den Ehrengästen Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn als nächsten Nachkommen Graf Arnolds VI. von Sierck.


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