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Der Taufstein

Der romanische Taufstein (Abb. 1) aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts ist der deutlichste Beweis dafür, dass die Abteikirche zugleich Pfarrkirche der bei Weihe 1202 gegründeten Pfarrgemeinde Sayn war. Der Abt war nominell Pfarrer von Sayn, wurde aber durch ein anderes Mitglied des Konvents vertreten. Der 1,20 m hohe Taufstein ist der einzige erhalten gebliebene Einrichtungsgegenstand aus den Anfängen der Kirche. Seine spätromanischen Stilformen weisen auf das erste Drittel des 13. Jahrhunderts hin. Dies erkennt man besonders an dem aus dem Basaltstein gehauenen Blattdekor, das den Beckenrand umgibt. Dieser wird unterbrochen durch die Kapitellchen von sechs Ecksäulen aus Marmor, die seit etwa 50 Jahren ihre aus Schiefer bestehenden Vorgänger ersetzen. Das eigentliche Taufbecken (Kuppa) bildet einen sechsseitigen Pokal, der wie die ihn umgebenden kleinen Säulen auf einem einfachen Sockel steht.
Während der Errichtung der Abteikirche wurde sie mit der etwa 100 Jahre älteren Nikolauskapelle verbunden, die Standort des Taufsteins wurde und den Charakter einer Pfarrkirche („templum parochiale“) erhielt. Nach der Niederlegung der Kapelle im 16. Jahrhundert gab es wechselnde Orte im Kirchenraum für den Taufstein, z.B. im Chorraum und im Seitenschiff (Abb. 2), und nach der Tieferlegung des Fußbodens (1990) fand er Aufstellung Im Eingangsbereich der Kirche (Abb. 3). Dadurch soll symbolisch ausgedrückt werden, dass man durch die Taufe in die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen wird.


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