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Buchvorstellung

Der Simonsschrein: Zeugnis einzigartiger Schatzkunst in Rheinland-Pfalz

Prof. Dr. Wolfgang Schmid arbeitete die Geschichte auf

 BENDORF-SAYN. -psi- Der Simonsschrein gehört für die „Sääner“ einfach zur Abteikirche. Der Spruch „Es wird nicht eher warm, bevor gezeigt wird Simons Arm“ ist ihnen immer im Gedächtnis. Nun konnte mit Prof. Dr. Wolfgang Schmid aus Winningen ein ausgezeichneter Fachmann gewonnen werden, ein ganz besonderes Buch über den Simonsschrein und die große Geschichte drumherum zu verfassen, aufwändig recherchiert, hervorragend layoutet, reich bebildert. Förderkreis-Geschäftsführer Jürgen Mosen stellte das neue Werk in der Abteikirche nach der Sonntagsmesse am dritten Advent vor, dankte allen Mithelfern und Sponsoren und gab das Wort sehr gerne an den Autor weiter, der hervorragend referierte über den Schrein, die historische Einordnung, über Begleithistorie, Restaurierung und beeindruckende Handwerkskunst. Sein Werk, dass signiert erstanden werden konnte, reicht von der Geschichte der Grafen von Sayn bis zu den Pilgerbesuchen in Sayn, Wallfahrten und die besondere Bedeutung des Schreines des Apostels Simon. Dass der Simonsschrein dabei „hautnah“ auf dem Kirchenaltar in Augenschein genommen werden konnte, war eine besondere und fast einmalige Möglichkeit, dem Reliquiar „näher“ zu kommen. Das Interesse war groß. Das neue Werk wendet sich auch der Baugeschichte der Abtei zu, beleuchtet die Geschichte der Grafen von Sayn und den Kreuzzügen. Auch die Restaurierung nimmt ein besonders Kapitel ein. Nur drei Kirchen in Rheinland-Pfalz besitzen Werke mittelalterlicher Schatzkunst: Der Trierer Dom, die Abtei St. Matthias und die Abteikirche in Sayn mit dem Simonsschrein. Das neue Werk ist besonders lesenswert und eine weitere Dokumentation von lokaler, besonderer Geschichte.

Förderkreis präsentierte am 15.12. ein neues Buch

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- psi- Der Förderkreis Abtei Sayn steht kurz vor der Veröffentlichung eines weiteren Buches unter dem Titel „Der Schrein des Apostels Simon in Sayn. Heiligenverehrung, Schatzkunst und Politik um 1200.“. Als Autor konnte der Historiker Prof. Dr. Wolfgang Schmid aus Winningen gewonnen werden. Das Buchcover hat Vorstandsmitglied Tom Moog entworfen. Das 352 Seiten umfassende Werk wird reich bebildert sein und bietet Informatives zum Reliquienschrein. Wenn alles so läuft, wie die Förderkreis-Aktiven sich das vorstellen, sollte der Druck in der ersten Dezemberwoche abgeschlossen sein. Die öffentliche Buchpräsentation ist für Sonntag, den 15.12.2019 im Anschluss an die Messe in der Abteikirche geplant. Dort wird in der Kirche mit Ausstellung des Schreins auf dem Altar Prof. Dr. Schmid Ausführungen zum Buch machen. Daran schließt sich ein kleiner Empfang an. Nur an diesem Tag wird das Buch zu einem Subskriptionspreis von Euro 18 verkauft, auf Wunsch mit Widmung des Verfassers. Ansonsten wird das Buch für Euro 19,50 erhältlich sein.

 Zum Inhalt: Um das Jahr 1200 spaltete der staufisch-welfische Thronstreit das Reich. Erfolglos versuchte die Christenheit, in mehreren Kreuzzügen das Heilige Land zu erobern. In diesen Jahren gelangte die kostbare Reliquie, der Arm des Apostels Simon, in die kurz zuvor gegründete Prämonstratenser-Abtei Sayn. Die Chorherren gaben einen kostbaren Reliquienschrein in Auftrag, der mit seinen achtzehn Bergkristallfenstern ein Schlüsseldokument in der Geschichte der Goldschmiedekunst darstellt. Das neue Buch ordnet den Simonsschrein in seine kirchenpolitischen und frömmigkeitsgeschichtlichen Zusammenhänge ein und stellt ihn in den Kontext verwandter Werke in Trier, Köln und Aachen.

 Landrat Dr. Alexander Saftig, zugleich Vorsitzender des Förderkreis Abtei Sayn schreibt: „Der Kreis Mayen-Koblenz besitzt als eine historisch gewachsene Kulturlandschaft mitten im Herzen Europas eine Vielzahl bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler der Römerzeit, des Mittelalters, der Neuzeit und der Gegenwart. Sie zu erhalten, zu erforschen und das gesammelte Wissen einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, stellt eine große Herausforderung dar. Zwei wichtige Stützen unserer Kulturarbeit sind Fördervereine und ehrenamtlich Tätige. Beides findet sich im Förderkreis Abtei Sayn und nur so ist die Erhaltung der Gebäude der bedeutenden Prämonstratenserabtei und ihrer Ausstattung möglich.

 Eine wichtige Maßnahme war im Jahre 2015/16 die Restaurierung des Simonsschreins, bei dem es sich um ein kostbares Werk der Goldschmiedekunst des frühen 13. Jahrhunderts handelt. Ursprünglich waren seine 18 Fenster mit Bergkristallplatten verschlossen, so dass es sich beim Simonsschrein um ein Schlüsseldokument in der Geschichte der mittelalterlichen Reliquiare handelt. Nach Abschluss der Restaurierung, die vom Amt für Kirchliche Denkmalpflege in Trier betreut wurde, fand 2016 im Schloss Sayn ein Kolloquium statt, bei dem die Restauratoren zahlreichen Fachvertretern ihre Befunde und Ergebnisse vorstellten.

 Leider kam die geplante Publikation nicht zustande, und so ist es ein Glücksfall, dass der Historiker Prof. Dr. Wolfgang Schmid den Entschluss fasste, aus seinem Einführungsvortrag ein Buch über den Simonsschrein zu machen. Er umkreist dieses Werk mittelalterlicher Schatzkunst in immer größeren konzentrischen Kreisen, so dass er ihn in seine territorial- und kirchenpolitischen sowie kunst- und frömmigkeitsgeschichtlichen Kontexte einordnen kann. Ein viel zu wenig bekanntes Kunstwerk wird so ins rechte Licht gerückt.

 Ein solches Werk ist nur möglich, wenn es zahlreiche Unterstützer findet. Mit Dietrich Schabow konnte der beste Kenner der Klostergeschichte gewonnen werden, der die Schätze des Pfarrarchivs zugänglich machte. Gemeinsam mit Jürgen Mosen hat er immer wieder den Schrein aus dem Tresor geholt und mit dem Autor über seine Beobachtungen und seinen Text diskutiert. Eine große Unterstützung war der Goldschmied Michael van Ooyen, der seine bei der Restaurierung gewonnenen Ergebnisse und zahlreiche Fotos zur Verfügung stellte. Dass weitere Restauratoren, zahlreiche Fachkollegen des Verfassers und nicht zuletzt auch die Bildarchive in Trier, Köln und Limburg das Vorhaben nachdrücklich unterstützten, sei ebenfalls dankbar erwähnt“.

 Der Autor, geboren 1957 in Kusel, hat Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaften studiert, wurde zum Professor an der Universität Trier ernannt. Zahlreiche Bücher und Aufsätze hat er inzwischen veröffentlicht. Mit dem Werk über den Simonsschrein kommt ein weiteres bedeutendes Werk hinzu. Seit 2007 hat Prof. Dr. Wolfang Schmid ein eigenes Büro für historische Forschung in Winningen eröffnet.


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