Mörderische Weinprobe im Kreuzgang
Symbiose aus Geschichten, Wein und Kreuzgang
BENDORF-SAYN. -psi- Jörg Schmitt-Kilian, ehemaliger Drogenfahnder und Kriminalhauptkommissar aus Koblenz hat inzwischen über zwanzig Jugendromane, Sachbücher und Krimis geschrieben. Jüngst war er „Plauderer“ bei der „Mörderischen Weinprobe“, zu der der Förderkreis der Abtei Sayn e.V. eingeladen hatte. Geschäftsführer Jürgen Mosen, früherer stv. Polizeipräsident aus Koblenz, hatte seinen Kollegen gebeten, den abwechslungsreichen Abend im stimmungsvollen und sommerlich-warmen Kreuzgang der Abtei Sayn mitzugestalten. Nach den zahlreichen biblischen Weinproben mit Kalle Grundmann wurde so ein neues Konzept vorgestellt, dass den über achtzig Gästen sehr gefiel. Eine Mischung aus Information der Polizeiarbeit, aus Infos zu den begleitenden Sekten und Weinen von Manfred Bauer von BettysWeinwelt und aus kulinarischen Köstlichkeiten vom „Lindenhof“ wurde geboten. „Noch heute habe ich die grausamen Bilder von großen Verkehrsunfällen oder Tatorten im Kopf“, berichtetet Schmitt-Kilian, viele Erlebnisse lassen sich noch heute anhand von gespeicherten Fotos wieder ins Gedächtnis holen. „Gottseidank kann ich diese Visionen ausblenden, aber – wenn ich daran vorbeifahre – dann sind sie wieder da. Gerne erinnert sich der heutige Autor an die frühere sogenannte „Davidwache“ auf der Münz in Koblenz.“Eine Schande, dass die Wache aufgelöst wurde“. Er bezeichnet es als totale Fehlentscheidung. Hier herrschte Menschlichkeit noch vor. Sogar die Polizeibeamten haben den „Zechprellern“ mal ein paar Mark vorgestreckt, die am nächsten Tage reumütig ausgeglichen wurden, meist unter Zugabe einer Flasche mit alkoholischem Inhalt. Oder es kam ein Abendessen aus einem Koblenzer Restaurant - „heute würden wir wahrscheinlich alle wegen Vorteilsnahme zur Rechenschaft gezogen“. Früher jedoch war es eben Menschlichkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Die Gäste im Kreuzgang genießen sichtlich die neue Form der Weinprobe, sie lauschen gerne den Ausführungen des Kriminalhauptkommissars, interessieren sich für Weinanbau und Weingüter. Wo zunächst ein „Elbling Sekt trocken“ im Glas perlt, folgt ein „Riesling feinherb“ des Weingutes Johanninger aus Rheinhessen. Mit Dipps und Baguette geht es von Geschichte zu Geschichte. Es folgt ein „Grauburgunder“ vom Weingut Hofmann aus Rheinhessen, oder ein „Portugieser Weißherbst“. Bevor ein Tiramisu vom „Lindenhof“ dem Gaumen schließt, findet sich noch ein „Riesling mild“ vom Weingut Knewitz aus Rheinhessen im Glas. Literatur, Genuss und Gemeinsamkeit sind eben gute Vokabeln für einen herrlichen Sommerabend.
Mörderische Weinprobe 2024
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