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Erinnerungen an einen Sauerbrunnen und einen geheimnisvollen Weg

Reiffenberg weiß von einem mittlerweile zugeschütteten Sauerbrunnen und einem nicht mehr zugänglichen Weg, der früher einmal den Bewohnern des Meisenhofes als Fluchtweg zur Burg Sayn gedient haben könnte:

Ich erinnere mich an ältere Leute, die beklagten, dass ein einst wenig oberhalb der Klostermühle[37], diesseits des Brexbaches gelegener Sauerbrunnen verdorben und neulich bei der Wiederherstellung des Weges gänzlich zugeschüttet worden sei.

Nicht weit von hier sieht man direkt am Brexbach Steine (Trümmer), und zwar dort, wo jener Berg, auf dem beide Burgen stehen, gerade durch einen gemauerten Uferdamm des Brexbaches abgegrenzt wird und wo ein Talkessel aus dem engen Gelände zu dem Hofgut (villa) führt, das allgemein „Der Meisenhof" genannt wird und einst Sitz der vornehmen[38] Bewohner des Meisenhofes war. Die Steine lassen auf einen heimlich und nach alter Sitte angelegten Weg schließen, der vielleicht den Bewohnern des Meisenhofes zum Rückzug auf die (freilich jene ältere) -Burg Sayn diente und schon früh zu einem richtigen Weg wurde; manche annehmen aber an, dass dort [eine Einrichtung[39]] zur Herstellung von Schwarzpulver gestanden hat und die Steine zu diesem Zweck dorthin hingebracht wurden. Gegen die Talniederung hin wurde eine Mauer errichtet, und in diese eingefügt sieht man heute ein Gewölbe.  Es scheint die Straße zu halten, aber ich glaube, dass es aus einem anderen Grunde, nämlich für eine Stampfmühle [für die Schwarzpulverherstellung] gebaut wurde.[40] Ich bin überzeugt, dass die genannten Trümmersteine im Berghang die [Fundierung] des Gewölbes fortsetzen.


[37] Heute Haus Abteistraße 127.
[38 Die Einwohner des Meisenhofs werden über die Jahrhunderte gewöhnlich in Urkunden und Akten „villici“ (Pächter) genannt.
[39] Hier fehlt in der gedruckten Fassung des Textes ein Wort. In handgeschriebenen Fassungen steht an dieser Stelle „pistrinum“ (=Stampfmühle zur Herstellung von Schwarzpulver)
[4]0 Vergl. Anm. 34; pistrinum


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