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07.05.2009

Mayen und Saffig

Bei herrlichem Frühlingswetter machte sich eine Gruppe von etwas mehr als dreißig Mitgliedern des Förderkreises auf nach Mayen, dem Zentrum der Vulkanischen Osteifel. Schon die Fahrt entlang von satt gelbblühenden Rapsfeldern und durch die Ortschaften mit zahlreichen gepflegten Gärten war ein Erlebnis für die Sinne. Tief unter der Genovevaburg, dem im 13. Jahrhundert errichteten Wahrzeichen von Mayen, erstreckt sich ein Stollenlabyrinth, das im 2. Weltkrieg als Luftschutzraum in den Berg getrieben wurde. In diesen Stollen befindet sich heute als authentische Erlebniswelt das Deutsche Schieferbergwerk. Hier wurde den Teilnehmern die Geschichte des Moselschiefers von seiner Entstehung vor etwa 400 Mio. Jahren, über dessen Gewinnung, die Bearbeitung und die Verwendung sehr eindrucksvoll vorgeführt. Die virtuelle Fahrt mit dem Schiefer-Express gab einen erheiternden aber auch nachhaltigen Eindruck von der schweren Arbeit unter Tage. Wieder am Tageslicht hatte jeder individuell die Möglichkeit, die weiteren Sehenswürdigkeiten von Mayen (u.a. Pfarrkirche Herz-Jesu, Pfarrkirche St. Clemens mit verdrehtem Turm) anzuschauen und die Frühlingssonne in einem der zahlreichen Cafés zu genießen.
Nächstes Ziel war Saffig, das mit der in 1742 vollendeten Barockkirche St. Cäcilia ein bauliches Kleinod besitzt. Das Gotteshaus wurde nach Plänen des berühmten Würzburger Baumeisters Balthasar Neumann errichtet. Die sicherlich ungewöhnliche Verbindung beruht auf seinerzeitigen familiären Beziehungen zwischen den Herrscherfamilien in Mainfranken und Saffig. Dieter Schabow erläuterte in seiner bekannt kompetenten Art die Besonderheiten der Kirche. So wurde die barocke Ausstattung zu Beginn des 20. Jahrhunderts komplett entfernt. Viele der heutigen Ausstattungstücke wurden erst nach 1950 von dem damaligen Pfarrer Max Langen mit großem Geschick aus nah und fern zusammen getragen. Original ist der aus der Vorgängerkirche stammende Taufstein aus heimischer Basaltlava mit der Jahreszahl 1703 im Fuß; ebenso mehrere Gemälde und Schnitzereien. Früher verband eine Holzbrücke die Herrschaftsempore der Kirche mit dem im angrenzenden Park befindlichen Schlossbau.
Ebenfalls in Saffig befindet sich noch eine der wenigen erhaltenen Landsynagogen. Das Bethaus wurde 1858 errichtet und diente der kleinen jüdischen Gemeinde als Gotteshaus. Es ist heute Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus und wird seit einiger Zeit auch wieder zu Veranstaltungen und monatlichen Gottesdiensten genutzt.
Letztes Ziel des ereignisreichen Tages war ein schön gelegenes Landgasthaus in Plaidt, wo wir hervorragend mit Speisen und Getränken bewirtet wurden. Bei der Rückkehr in Sayn waren sich alle einig: Die Tagesausflüge des Förderkreises der Abtei sind immer wieder eine runde Sache!
Die nächste Fahrt führt am 2. Juli nach Bad Neuenahr-Ahrweiler und Effelsberg bei Bad Münstereifel zum dortigen Radioteleskop. Einzelheiten dazu werden noch veröffentlicht.


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