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Juden Sayn - Jacobysche Anstalt

- Stadtarchiv Koblenz Best. 623 Nr. 7590: Ausweichkrankenhaus [Kemperhof] der Stadt Koblenz in Bendorf-Sayn (Heil- und Pflegeanstalt Sayn der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, vormals Jacobysche Anstalt), 1943-1950.

- Stadtarchiv Koblenz Best. 623 Nr. 7670: Ausweichkrankenhaus [Kemperhof] der Stadt Koblenz in Bendorf-Sayn (Heil- und Pflegeanstalt Sayn der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, vormals Jacobysche Anstalt) für die Städte Koblenz und Neuwied im Katastrophenfall; Vermögen der Jacobyschen Anstalt, 1942-1947, enthält u. a. Irritationen wegen offener Fernsprechrechnung zwischen Post Koblenz und Postamt Sayn aufgrund Anweisung an Postamt Sayn, alle an die im Nov. 1942 liqudierte Heil- und Pflegeanstalt Sayn adressierten Postsachen an das Reichssicherheitshauptamt Berlin weiter zu leiten, 16.7./17.8.1943, S. 141, 152.

- Stadtarchiv Koblenz Best. 623 Nr. 7728, S. 140 f.: Betrifft Ausweichkrankenhaus [Kemperhof] der Stadt Koblenz in Bendorf-Sayn [Heil- und Pflegeanstalt Sayn der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, vormals Jacobysche Anstalt], 30.10.1942: „ Die noch in der Anstalt befindlichen jüdischen Kranken sowie das jüdische Personal werden am 10.11. nach Berlin überführt“. [Anm.: Die Anstalt wurde durch Runderlass des Innenministers vom 10.11.1942 geschlossen. Als Ersatz wurde das Jüdische Krankenhaus Berlin-Wedding, Iranische Straße 2, bestimmt. Dieses Krankenhaus wurde schrittweise zum Ghetto umfunktioniert und als Sammellager zum Abtransport von Berliner Juden in die Konzentrationslager missbraucht].

- Rheinische Landeszeitung 28.3.1950: Der Kriminalist im Judenheim. Menschlichkeit aus egoistischen Gründen [Heinrich Röder, Kriminalsekretär und Gestapo-Angehöriger; Heil- und Pflegeanstalt Sayn der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, vormals Jacobysche Anstalt].

- Bendorfer Zeitung 12.5.1987: Irmela Hess: Die Jahre vor seinem Tod verbrachte er in der Sayner Heilanstalt. Seine literarische Laufbahn war kurz. Am 16. Mai würde der Dichter Jakob van Hoddis 100 Jahre alt - Vortrag in Sayn - Biografie von [Helmut] Hornbogen.

- Bendorfer Zeitung 16./17.5.1987: Irmela Hess: „Von hier aus wurde er 1942 abtransportiert“. Gedenkstunde für van Hoddis in der ehemaligen Heilanstalt in Sayn.

- FAZ 16.5.1987: Walter Hinderer: Ich schlug mich gegenseitig tot. Zum hundertsten Geburtstag des Schriftstellers Jacob van Hoddis.

- Die Zeit 15.5.1987: Fritz J. Raddatz: Am 16. Mai vor hundert Jahren geboren: Jakob van Hoddis. Ich weiß, daß Rächer harren. Dichtungen, Briefe, Biographisches.

- Rhein-Zeitung 20.8.1987: Irmela Hess: Geahnte Finsternis. Vier Autoren beleuchten Leben und Werk van Hoddis‘.

- Bendorfer Zeitung 15./16.11.1988: Gedenkstein enthüllt. „Die Schuld wird nicht getilgt“. Trennheuser: Nur Äußerlichkeit [Enthüllung Gedenkstein auf dem Judenfriedhof Sayn: „Die Jacoby’schen Anstalten in Sayn waren 1940 - 1942 Sammellager für Juden. Dort starben 146 Personen, die auf dem Friedhof beigesetzt wurden. Etwa 1000 Juden, darunter 32 Bürger aus unserer Stadt, wurden in die Vernichtungslager des Dritten Reiches deportiert. Wir gedenken ihrer in Erfurcht und Trauer. Die Bürger der Stadt Bendorf“].

- Bendorfer Zeitung 17.11.1988: „Eine einzige Selbstrechtfertigung“ [kritischer Leserbrief von Horst Eisel, ev. Pfarrer von Bendorf, zur Rede von Pater Willi Madauß, Sayn, anlässlich der Gedenkstein-Enthüllung auf dem jüdischen Friedhof Sayn].

- Bendorfer Zeitung 8.10.1990: Peter Lindemann: Vermessung machte genaue Lagebestimmung möglich. Feldstein ruft Julius Aber in die Erinnerung zurück. Heimatforscherin aus Nidderau besucht jüdischen Friedhof in Sayn [Monica Kingreen].

- Bendorfer Zeitung 17.5.1989: Dietrich Schabow: Bildmaterial und ein Aufsatz belegen: Auch in Sayn gab es eine Synagoge. Neues Material über die Anfänge der Jacobyschen Heilanstalt gefunden [Hinweis auf Heike Spittler, Berlin, die eine Doktorarbeit an der FU über den Bendorfer Nervenarzt und Psychiater Dr. Albrecht Erlenmeyer vorbereitet].

- Rhein-Zeitung 7./8.11.1992: Fixpunkt. Für die Menschenwürde [von Horst Eisel, ev. Pfarrer in Bendorf zur Ausstellung im Bendorfer Stadtmuseum: Juden in Bendorf 1199-1942 am 15.11.1992].

- Rhein-Zeitung 17.9.2001: Ernst-Peter Strauch: Zwischen Café- und Irrenhaus. Die große Ausstellung zu Leben und Werk des jüdischen Dichters Jakob van Hoddis jetzt im ehemaligen Pflegeheim in Sayn.

- Rhein-Zeitung 27.10.2001: Jornal. Kerstin Stiefel: Insel im Irrsinn [Regina Suderland, „Halbjüdin“, 1941 als Hilfsschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Sayn der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland; erwähnt wird auch Hans Davidsohn = Jakob van Hoddis].

- Rhein-Zeitung 5.6.2002: Von der Jacoby’schen Anstalt in den Tod. Dr. Wilhelm Rosenau leitete Sayner Klink bis zur Deportation der jüdischen Patienten [Veranstalter Sayner Heimatfreunde; Referent: Hermann Rosenau, Sohn von Wilhelm Rosenau].

- all meine pfade rangen mit der nacht. jakob van hoddis. hans davidsohn (1887-1942). Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Berlin 2001 [Kopien der Titelseiten].

- Fritz Bremer: In allen Lüften hallt es wie Geschrei. Jakob van Hoddis. Fragmente einer Biographie. Neumünster 2001 [Kopien der Titelseiten].

- Jakob van Hoddis: Weltende. Die zu Lebzeiten veröffentlichten Gedichte. Hrsg. von Paul Raabe. Zürch-Hamburg 2001 [Kopien der Titelseiten].

- Israelitische Heil- und Pflege-Anstalt für Nerven- und Gemütskranke Sayn bei Coblenz. In: Deutsche Heil- und Pflegeanstalten für Psychischkranke in Wort und Bild. Redigiert von Dr. Johannes Bresler. Bd. 2. Halle 1912, S. 426-433 [Kopie].

- Bendorfer Zeitung 9.6.1989: Dietrich Schabow: Krankenzimmer glichen vornehmen Hotelräumen [Jacobysche Anstalt].

- Rhein-Zeitung 27./28.7.1997: Otto Schwenkmezger: Internat und Hauptschule der Salesianer im „Kemperhof Bendorf“ schließen im Jahr 1997 ihre Türen. Don Boscos Ideen scheiterten am Geld. Nicht mehr finanzierbar - Seit 1949 fanden 2500 benachteiligte Jugendliche Hilfe, Halt und Ausbildung.

- Rhein-Zeitung 6.10.1998: Otto Schwenkmezger: Salesianer Don Boscos schließen den Kemperhof. Ordensleitung: Aktivitäten enden mit Schuljahr 1998/99 - Stadt enttäuscht.

- Rhein-Zeitung 20.8.1999: Jutta Kemp: Wunschpartner des Bistums. Engerser Heinrich-Haus übernimmt Kemperhof in Bendorf - Schule und Wohnformen erweitern.

- Rhein-Zeitung 13.11.2002: Peter Lindemann: Mahnmal erinnert an die Nazi-Opfer. 1942 wurden aus Sayn 573 Menschen deportiert [Einweihung am 17.11.2002 an der ehemaligen Jacobyschen Heilanstalt Koblenz-Olper-Straße; Künstler: Beni Cohen-Or, Bendorf].




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