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Propstei Hirzenach und Boppard

Zwei an Geschichte reiche Orte in unserer Nachbarschaft
Warum denn in die Ferne schweifen … ?  Vor unserer „Haustüre“ findet sich genug Kultur, die es zu erkunden gibt. So startete dieses Mal der Förderkreis der Abtei Sayn seine Tagesfahrt erst um die Mittagszeit. Zunächst ging es flussaufwärts am Rhein entlang bis Hirzenach, einem Ortsteil von Boppard. Die dort im 12. Jahrhundert gegründete Propstei, ein ehemaliges Benediktinerkloster, eine Tochtergründung der Siegburger Abtei, war das erste Tagesziel. Dort wurde die Gruppe von einer sach- und ortskundigen Fremdenführerin im Paradies, einem Vorhof zur Kirche, begrüßt. Nachdem die Reisegruppe vieles über die Baugeschichte der Kirche, das Leben in und um das Kloster herum erfahren hatte, besuchte man den Propsteigarten. Dieser ist eine der wenigen barocken Gartenanlagen des 18. Jahrhunderts, die im linksrheinischen Rheinland-Pfalz erhalten sind. Neben einem klassischen Heil- und Kräutergarten findet man auch einen Musterweinberg mit über 10 verschiedenen Rebsorten. Die übrigen Felder, die durch sehr alte, noch erhaltene Buchsbaumhecken unterteilt sind, werden von örtlichen Gärtnern bestellt.
Ein weiteres Ziel war die Stadt Boppard mit ihrer zum Teil sehr gut erhaltenen römischen Stadtmauer, Reste eines spätrömischen Kastells, die es bei einem geführten Stadtrundgang zu bestaunen gab. Die Zeit reichte leider nicht aus, um alle wichtigen Sehenswürdigkeit der Stadt anzuschauen. Für einen Besuch in der Stadtkirche St. Severus verblieb jedoch genug Zeit und so erfuhr man auch dort einiges über deren Baugeschichte. Im Ursprung handelte es sich um eine Kastelleinrichtung, die die einheimischen Bewohner nach Abzug der römischen Truppen nutzten; später wandelten sie das aufgegebene Militärbad in eine Kirche um. Bei Ausgrabungen unter der heutigen Kirche konnten eine Kanzelanlage und ein Taufbecken, Reste der frühchristlichen Kirche des 6. Jahrhunderts, festgestellt werden. 2015 erhob Papst Franziskus, der einige Zeit in Boppard lebte, die Kirche zur „Basilica Minor“, der neunten Basilika im Bistum Trier.
Nach dieser geballten Informationsflut freute sich jeder Teilnehmer auf das gemeinsame Abendessen, das in Spay eingenommen wurde und damit traditionell den Abschluss des Ausflugstages einleitete.


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