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Weinprobe 2018

Biblische Weinprobe 2018

Download des Programms durch Anklicken des Bildes

Petrus und Paulus
-eine theologische Weinprobe mit Kalle Grundmann-

Am Freitag, den 29.6.2018 veranstaltete der Förderkreis Abtei Sayn seine 4. Weinprobe mit Kalle Grundmann, dem in der ganzen Region bekannten Theologen und Wein- und Kulturbotschafter aus Koblenz  zum Thema Petrus und Paulus. Erstmals fand die Probe im wunderschönen und bei heißem Wetter angenehm kühlen Kreuzgang der Abtei Sayn statt.
Als ab 18.00 Uhr die ersten der fast 90 Teilnehmer eintrafen, wurden sie von Karin Schneider und Jürgen Mosen, Schatzmeisterin und Geschäftsführer des Förderkreises Abtei Sayn  mit einem 2017er Secco Rosé Muskattrollinger des Weingutes Oberhofer aus Edesheim in der Pfalz, besonders natürlich alle Weinfreunde die ihren Namenstag feiern konnten, begrüßt. Der Secco Rosé wurde wie alle nachfolgenden Weine von Bettys Weinwelt gereicht. Zur weiteren Unterstützung bis zum Beginn der Weinprobe um 19.00 Uhr wurden von der Gaststätte Lindenhof Mini-Canapeés den Gästen präsentiert.
Mit Spannung warteten dann 90 Personen auf die Ausführungen von Kalle Grundmann. In seinem 1. Teil stellte er Apostel Petrus vor, den einfachen Fischer vom See Genezareth, den Fels und Feuerkopf der frühen Kirche, manchmal wankelmütig, aber zuletzt doch treu. Zu ihm passte auch der trockene Riesling 2017 vom Weingut Groebe in Westhofen, einem in alten Fässern aus Eiche bei kühler, spontaner Gärung gereifter Wein.
Zum Thema Paulus, dem intellektuellen gesetzestreuen Juden, erfolgreich und abgelehnt, programmatisch und pragmatisch sprach Kalle Grundmann die vielschichtige Art und Lebensweise, die Widersprüchlichkeit in der Betrachtung durch die anderen an. Aber auch er war in seiner Art der gebildete Überlieferer zahlreicher Briefe, die die Kirche in ihrem Entstehen und ihrer Entwicklung weiter voranbrachte. Ein aus bis zu 55 Jahre alten Rebstöcken 2016er Riesling „Auf der Lauer“ vom Weingut WillemsWillems aus Oberemmel an der Saar unterstrich mit viel Spiel und Finesse die Ausführungen zu Paulus.
Eine kleine Pause mit gefüllten Crèpes und verschiedenen Kräutercremes und Baguette stärkte dann die Freunde und Unterstützer des Förderkreises vor den nächsten Kapiteln der Geschichten zu Petrus und Paulus.
Kalle Grundmann beschrieb jetzt die beiden Typen in ihrem Zusammenspiel beim Aufbau der Kirche. Er zeigte an einigen prägnanten Beispielen, dass es dabei häufiger auch einmal krachte, wenn diese besonderen Personen aufeinander trafen, ja knallten. Dennoch waren sie im Endeffekt von gleicher Bedeutung für die Kirche und zeigte die Vielfalt bei gleicher Grundeinstellung. Die Vielfalt in der Ausgestaltung bei gleicher Traube, nämlich dem Pinot noir, und gleichem Weingut, dem Bischöflichen Weingut Rüdesheim, zeigten auch die beiden Weine die zu diesem Thema getrunken wurden, einmal ein Blanc de noir, trocken aus 2016  und ein Assmannshäuser trocken aus dem Jahr 2014. Beide Weine aus der Pinot noir Traube, einer im Stahltank ausgebaut besticht durch Frische und Eleganz, einer im Rheingauer Stückfass und Barriques rot ausgebaut zeigt ausgewogene Beerenfrüchte, vor allem Johannisbeere und Sauerkirsche, herrlich langlebig und finessenreich.
In seinem letzten Kapitel erklärt Kalle Grundmann ein beliebtes (Vor-)Urteil Petrus katholisch und Paulus evangelisch. Er führte die einfache, aber klare Darstellung der Kirche durch Petrus aus und die fast schon aufklärerische Sicht des Paulus, der deshalb häufig als evangelisch angesehen wird. Gerade auch der Unterschied in der Einbeziehung der Frau in die Entwicklung der Kirche wurde  besonders deutlich. Dennoch stehen beide für die Bedeutung der Weltkirche ganz zentral und bei unterschiedlichen Wegen doch im Ziel vereint. Hierzu passten zwei Weine aus dem Weingut WillemsWillems und Hoffmann, einem Winzerpaar, das den ökomenischen Gedanken in sich vereint. Aus dem kath. Oberemmel an der Saar wurde ein 2017er Riesling Kabinett mit feinen Aromen von Pfirsich, Limette, Honig und einer zarten Struktur angeboten und aus dem evang. Appenheim ein Riesling Spätlese „Jürgens Onkel“, ein komplexer Riesling mit Aromen von Passionsfrucht, Pfirsich und süßen Zitrusfrüchten.
Zum Abschluss des gelungenen Abends bot die Gaststätte Lindenhof noch Erdbeer-Panna-cotta und Melonensalat mit Parmaschinken.
Bei vielen Gesprächen in geselliger Runde blieben die Weinfreunde noch eine ganze Zeit bei Kerzenlicht in der wunderschönen Atmosphäre des Kreuzganges, nachdem Jürgen Mosen sich bei allen Beteiligten, bei allen Helfern und den Gästen bedankt hatte. Sein besonderer Dank galt natürlich Kalle Grundmann, der durch seine leidenschaftliche, mit ganzem Körpereinsatz vorgetragene Rede wieder einmal überzeugt hatte. Kalle Grundmann versprach nach einjähriger Pause in 2020 wieder zur Verfügung zu stehen.
Im nächsten Jahr wird der Förderkreis Abtei Sayn sicherlich mit einem anderen Thema am gleichen Ort und ansonsten derselben Besetzung eine Weinprobe anbieten.


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