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25.08.2011

Besuch der Kaiserstadt Aachen

Schönes Sommerwetter begleitete die Teilnehmer der Tagesfahrt nach Aachen, eine der historisch bedeutendsten deutschen Städte, herrlich gelegen im Hügelland des Dreiländerecks Belgien, Deutschland und Niederlande.

Erstes Ziel inmitten einer lebendigen Innenstadt war das im 14. Jhdt. auf den Grundmauern der Palastaula Karls des Großen errichtete Rathaus. Hier wurde u.a. der in der 1. Etage gelegene Krönungsfestsaal besichtigt, in dem seit 1949 jährlich der Karlspreis für besondere Verdienste um Europa verliehen wird. Auch befinden sich in diesem Raum originalgetreue Kopien der Reichskleinodien aus der Wiener Weltlichen Schatzkammer, darunter das Reichsevangeliar, die Reichskrone, der Reichsapfel und der Säbel Karls des Großen. Im Erdgeschoss konnten die reich ausgestatteten Räume und die Bronzetür des Haupteingangs bewundert werden, die vom Glanz der freien Reichsstadt im 17. und 18. Jhdt. künden.

Nach einer ausgiebigen Freizeit war der Nachmittag dem Besuch des Aachener Doms und der Domschatzkammer vorbehalten. Der Dom ist ein Konglomerat von Baustilen vieler Jahrhunderte. Das karolingische Oktogon als Zentrum des Gotteshauses wurde bereits um 800 fertig, die Weihe der angebauten gotischen Chorhalle fand dagegen erst im Jahr 1414 statt. Der Turmaufbau erfolgte sogar erst Ende des 19. Jhdts. In der Chorhalle befindet sich mit dem Karlsschrein ein Meisterwerk maasländischer Goldschmiedekunst; seit 1215 birgt der Schrein die sterblichen Überreste Karls des Großen. Auf der Empore des Doms ist der Thron Karls des Großen zu sehen; es ist ein schlichter aus mehreren wiederverwendeten Marmortafeln bestehender Sessel. Zwischen 936 und 1531 wurden darauf zahlreiche deutsche Könige inthronisiert.

Die Domschatzkammer birgt mehr als 100 kostbare Kunstwerke, die zu den bedeutendsten Kirchenschätzen Europas zählen. Dazu gehören insbesondere die äußerst wertvollen Reliquiare, wie das Karlsreliquiar, das Dreiturmreliquiar und das Armreliquiar Karls des Großen. Besonderes Interesse der Teilnehmer fanden auch die Karlsbüste und das reich mit Edelsteinen und Perlen verzierte Lotharkreuz. Auch der mit zahlreichen Symbolen aus der griechischen Mythologie verzierte Sarkophag, in dem ursprünglich der in 814 verstorbene Karl der Große beigesetzt war, wird in der Schatzkammer gezeigt.

Mehrere Ausstellungsobjekte stehen in engem Bezug zu Sayn: eine 1872 angefertigte originalgetreue Nachbildung des Sayner Simonsschreins (von 1220) und zwei Altarbilder, die Graf Gerhard II. von Sayn um 1470 dem Dom geschenkt hat. Sie zeigen beide den Stifter in Ritterrüstung, kniend und betend, daneben das Sayner Wappen.

Das traditionelle gemeinsame Abendessen in einem Landgasthof war der schöne Abschluss eines erlebnisreichen Tages, der den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.


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