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02.07.2009

Zu Gast im Ahrtal

47 Mitglieder des Förderkreises Abtei Sayn besuchten am 02. Juli das herrlich im Ahrtal gelegene Städtchen Ahrweiler. Die Fahrt führte entlang des Rheins über Sinzig und Bad Bodendorf zur in Ahrweiler versteckt gelegenen „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“.
Dieser seit 1950 geplante und ab 1962 realisierte Bunker war das geheimste Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Im Falle eines Atomkrieges sollte es als „Ausweichsitz der Verfassungsorgane“ bis zu 3.000 Menschen einen Monat lang das Überleben ermöglichen. Aufgrund der weltpolitischen Entspannung und nach dem Berlin-Umzug von Regierung und Parlament wurde der Bunker ab Ende der 90er Jahre nicht mehr weiter unterhalten. Seitdem scheiterten mehrere Versuche, das insgesamt fast 18 km lange Tunnelsystem an Investoren zu verkaufen. In 2005 reifte der Gedanke, einen Teil der Anlage der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und als Museum fortzuführen. Mit dem Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ fand sich hierfür bald auch ein Träger. Seit der Öffnung im März 2008 haben bereits über 100.000 Besucher die Anlage besichtigt.
Zu sehen gab es u.a. einfache Unterkünfte, Wasch-, Versorgungs- und diverse Arbeitsräume sowie die Gesprächszimmer für Bundespräsident und Bundeskanzler. Die Führung durch den mit tonnenschweren atombombensicheren Türen versehenen langen Bunker war beeindruckend und bedrückend zugleich, denn jedem war klar, hätte dieser tiefgelegene Tunnel jemals genutzt werden müssen, wäre normales Leben in Deutschland nicht mehr möglich gewesen.
Draußen erwartete uns warmes Sommerwetter und der Blick auf die schöne Landschaft um Ahrweiler führte schnell die Gedanken wieder zu Positivem und in der Straußwirtschaft „Am Silberberg“ mit Aussicht auf das Kloster Calvarienberg schmeckte Kaffee und köstlicher Kuchen. Mitten in der Altstadt besichtigten wir die Pfarrkirche St. Laurentius. Das Gotteshaus zählt zu den ältesten Kirchen im Bistum Trier und wurde im Jahre 1269 geweiht. Der aus Mülhofen stammende Hans-Georg Klein (viele Jahre als Schulleiter in Ahrweiler tätig, Autor von 18 Büchern über die Stadt und ihr Umland) übernahm die Führung und erklärte u.a. die vor etwa 100 Jahren wiederentdeckten wertvollen Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Für viele Sayner und Bendorfer war neu, dass sich Ahrweiler und die Region seit dem frühen Mittelalter im Besitz der Abtei Prüm in der Eifel befanden, die damit bis zur Säkularisation im Jahr 1803 auch die Vorherrschaft über die Pfarrei Ahrweiler ausübte.
Zum Abschluss kehrte die Reisegruppe in ein mitten in der malerischen Altstadt von Ahrweiler gelegenes Restaurant ein, plauderte nochmals über die Eindrücke, die alten gepflegten schönen Häuser und vielen kleinen Geschäfte.
Die große Teilnehmerzahl ist erneut eine Bestätigung für die interessanten Unternehmungen des Fördervereins. Die nächste Tour ist für den 24. September nach Mainz geplant. Einzelheiten dazu werden noch rechtzeitig veröffentlicht.


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