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20.06.2012

Erlebnisreiche Fahrt nach Seligenstadt

Nach Seligenstadt am Main führte die erste Tagesfahrt 2012 des Förderkreises. Schon nach der Ankündigung dieses Reiseziels war das Interesse seitens der Mitglieder und Freunde groß. So war der Bus bis auf den letzten Platz besetzt und obwohl das Wetter zu wünschen übrig ließ, waren alle voll positiver Erwartungen und die Stimmung ausgezeichnet.
Das Programm in Seligenstadt begann mit einer Prälaturführung durch die ehemalige Benediktinerabtei. Zum im Jahre 828 von Einhard, einem langjährigen Berater und Biograph Karls des Großen, gegründeten Kloster gehört eine große Basilika, die die Reliquien des heiligen Marcellinus und Petrus beherbergt. Bis zur Säkularisation 1803 lebten und arbeiteten Mönche fast tausend Jahre nach den Regeln des heiligen Benedikt hinter den Klostermauern. Die ursprünglich karolingische Anlage ist heute in ihrer im 17. und 18. Jhdt. erfolgten barocken Umgestaltung erlebbar. Ende des 17. Jhdts. wurde die Prälatur errichtet, in der sich die prachtvolle Abtswohnung sowie großzügig ausgestattete Gästeunterkünfte befinden. Beeindruckend waren auch der gut erhaltene Kreuzgang und der ursprünglich in 1620 im Kernbereich erfolgte Umbau zum Sommerspeisesaal der Mönche, der etwa hundert Jahre später mit prachtvollen Fresken ausgemalt wurde.
Im Restaurant einer seit 1744 im Zentrum von Seligenstadt bestehenden Brauerei konnten wir uns stärken, bevor am Nachmittag eine ausführliche Stadtführung auf dem Programm stand. Seligenstadt verlor nach der Säkularisation der Benediktinerabtei, deren Einflussbereich weit über die Stadt hinausreichte, erheblich an wirtschaftlicher Bedeutung. Es gab auch keine Industrie oder strategisch wichtige Verkehrswege. So blieb die Stadt trotz der relativen Nähe zu Frankfurt von Kriegsfolgen verschont und die zahlreichen gut erhaltenen und liebevoll gepflegten alten Gebäude ziehen die Besucher heute in ihren Bann. Während des Rundgangs durch die malerische Altstadt machten die beiden Gästebetreuerinnen immer wieder auf Besonderheiten einzelner Häuser aufmerksam, die einem sonst verborgen geblieben wären.
Nach einem Abstecher zum Main, der hier die Grenze zwischen den beiden Bundesländern Hessen und Bayern bildet, ging es in die bei der Klosterführung ausgesparte Einhard-Basilika, das größte karolingische Gotteshaus nördlich der Alpen. In einer Seitenkapelle des Querschiffs der in ihrer Größe beeindruckenden dreischiffigen Pfeilerbasilika befinden sich in einem Sarkophag die Gebeine des Klostergründers Einhard und seiner Frau Emma.
Den Abschluss der Stadtführung bildete ein Rundgang durch die zum Kloster gehörenden Konvent- und Apotheker-/Kräutergärten. Die gepflegten Blumen- und Gemüserabatte sowie die Obst- und Spalierobstbäume erfreuten das Herz jeden Gartenliebhabers. Baulich interessant war auch die am Rande der Gärten gelegene und aus der Mitte des 18. Jhdts. stammende Orangerie mit ihrem Schwanenhalsdach.
Das gemeinsame Abendessen bildete den traditionellen Abschluss dieses erlebnisreichen Tages. Auf der Rückfahrt wurden wir von unserem Busfahrer bzw. per Mobiltelefon aus der Heimat über den Verlauf des Fußballspiels gegen die Niederlande informiert, so dass wir bester Laune in Sayn ankamen.
Der nächste Ausflug findet am 02. August 2012 statt und führt nach Sponheim und Bad Kreuznach. Näheres dazu wird wieder in dieser Zeitung mitgeteilt. Anmeldungen nimmt Frau Elisabeth Bleidt (Tel. 02622-5988) gerne entgegen.


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