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vom 30.08. bis 03.09.2015

 

Natur, Kultur und Technik zwischen Lüneburg und Celle

Die jährliche Mehrtagesreise des Förderkreises der Abtei Sayn führte in diesem Jahr in den Norden der Republik. Ziel am Sonntag, dem 30. August 2015, war Schneverdingen in der Lüneburger Heide. Das Hotel dort diente als Ausgangspunkt für die einzelnen Tagestouren. Bereits auf der Hinfahrt wurden in Hameln mit einem Stadtführer sowohl die schönen Fachwerkhäuser als auch Näheres über „die Sache mit dem Rattenfänger“ erkundet.
„Heide pur“ war montags angesagt. Bei einer Heiderundfahrt mit Reiseführer, u.a. zum Austrieb einer Heidschnucken-Herde, und bei einem Spaziergang konnte man die fast vollständig erblühte Heidelandschaft bewundern. Am Nachmittag ging es mit Kutschen und 2 PS über Stock und Stein durch die Osterheide, für alle ein naturnahes und fast schon abenteuerliches Erlebnis.
Der dritte Reisetag führte nach Lüneburg, der alten Hansestadt am Rande der Lüneburger Heide. Bei Stadtführungen erfuhren die Teilnehmer vieles über die Geschichte der Stadt auf dem Salz. Ein riesiger Salzstock, der bereits 40 Meter unter der Erde beginnt und in große Tiefen reicht, begründete durch die Gewinnung dieses Salzes aus dem Grundwasser mittels Salinen, in mittelalterlicher Zeit den Reichtum dieser Stadt. Reich verzierte Backsteinhäuser der Kaufleute, Kirchen, Rathaus und Schloss zeugen noch heute von dieser Epoche.
Bei leichtem Nieselregen ging die Fahrt weiter zum Schiffshebewerk Lüneburg-Scharnebeck. Dieses ermöglicht die Schifffahrt zwischen der Elbe (Elbe-Seitenkanal) und dem Mittellandkanal. In zwei großen wassergefüllten Wannen, die mit Schleusentoren versehen sind, werden innerhalb von 3 Minuten große Fracht- und Personenschiffe um fast 40 Meter gehoben oder abgesenkt. Sogar bei technisch weniger Interessierten wurden das Befahren der Hebeanlage und die detaillierten Erklärungen zu diesem gewaltigen und beeindruckenden Bauwerk gespannt verfolgt.
Mit einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen brachte der Mittwoch ernste Stimmung und die Besinnung auf die schreckliche Geschichte der NS-Zeit. Filme, Bilder und Dokumente im Dokumentationszentrum zogen alle in ihren Bann und wurden mit Betroffenheit aufgenommen. Mitgefühl und Entsetzen über die Leiden und Qualen, die Menschen dort damals ertragen mussten, ließen die Reiseteilnehmer ergriffen und schweigend diesen Ort verlassen.
Zur Mittagszeit erreichte der Bus das Städtchen Celle. Die liebevoll und fachgerecht renovierten und erhaltenen Fachwerkhäuser forderten geradezu zum Fotografieren heraus. Individuell konnte jeder die schöne Stadt erkunden. Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des Klosters Wienhausen bei Celle. Das ehemals von Zisterzienserinnen bewohnte Kloster ist zum großen Teil im Original erhalten. Seit der Reformation lebt und arbeitet hier ein evangelischer Frauenkonvent mit einer Äbtissin und einer Priorin. Besonders beeindruckend war der im 14. Jahrhundert fertiggestellte Nonnenchor, der flächendeckend mit Bildern aus dem Alten und Neuen Testament und mir Ornamenten ausgemalt ist. Eine Sammlung wertvoller Bildteppiche etwa aus der gleichen Zeit, die in Handarbeit, Wollstickerei auf Leinen, gefertigt wurden, brachten nicht nur die Damen der Reisegruppe zum Staunen.
Die Heimfahrt am Donnerstag wurde in Hildesheim für einen Besuch des berühmten Domes und der Stadt unterbrochen. In einer Mittagsandacht in der Bischofskirche, bei der auch die neue Dom-Orgel erklang, konnte man die Reise und die Erlebnisse nochmals dankbar in Erinnerung rufen. Insbesondere die für das Wetter zuständige Abteilung im Himmel hatte gute Arbeit geleistet: bestes Reisewetter an allen Tagen. So konnte denn der auf der Rückreise einsetzende Regen der guten Stimmung im Bus keinen Abbruch tun. Mit vielen Eindrücken für alle endete diese erlebnisreiche Fahrt pünktlich und glücklich zuhause in Bendorf und Sayn.


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